So gehen Sie mit Laktoseintoleranz um. Wenn Magen und Darm verrücktspielen
Viele halten es für eine Modeerscheinung, doch Laktoseintoleranz ist tatsächlich genetisch bedingt. In Deutschland ist etwa ein Fünftel der Bevölkerung – in unterschiedlichem Ausmaß – betroffen. Laktose (Milchzucker) ist ein natürlicher Bestandteil von Milch. Während Babys Laktose im Regelfall noch vollständig vertragen, kann sich im Laufe der Entwicklung bis ungefähr zum 20. Lebensjahr eine Unverträglichkeit herausbilden. Grund dafür ist das Enzym Laktase, das zur Verwertung von Milchzucker in Nahrungsmitteln benötigt und im Dünndarm gebildet wird.
Blähungen und Bauchschmerzen nach dem Essen
Betroffene merken die Unverträglichkeit von Laktose daran, dass sie nach dem Verzehr von Joghurt, Milch, Käse oder anderen Milchprodukten an Bauchschmerzen, Blähungen, Durchfall oder Übelkeit leiden. Da die Verträglichkeit von Mensch zu Mensch unterschiedlich ist, nehmen einige Laktoseintolerante kleinere Mengen Milchprodukte beschwerdefrei zu sich.
Ernährungstagebuch führen
Um die Unverträglichkeit festzustellen, kann man selbst ein Ernährungstagebuch führen. Man beginnt mit einer vierzehntägigen Phase ohne den Verzehr von Lebensmitteln mit Milchzucker und steigert die Verzehrmenge dann langsam. Naturjoghurt, Dickmilch, Kefir und lange gereifte Hartkäsesorten enthalten wenig Laktose. Eine Umstellung der Ernährung sollte man aber erst nach der Diagnose durch den sogenannten Wasserstoffatemtest bei einem Arzt vornehmen. Hierbei wird der Gehalt an Wasserstoff im Atem vor und nach dem Genuss von Milchzucker gemessen. Denn durch die Vergärung von Laktose entsteht im Darm Wasserstoff.
Niemals ganz auf Milchprodukte verzichten
Bei einer Laktoseunverträglichkeit ist das Ziel, möglichst wenig Milchzucker zu sich zu nehmen. Oft werden circa 10 Gramm pro Mahlzeit noch gut vertragen. Um Kalziummangel zu verhindern, sollte man keinesfalls ganz auf Milchprodukte verzichten.